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Site-Info: Editorial > General Topics > Euro Attractions Show 2008 in München: Seite 2

Euro Attractions Show 2008

Intamin

Sicht von der Bucht ausSicht von Fritt Fall

Die Skyline von Gröna Lund bekommt mit Insane einen neuen markanten Eye Catcher

Für den Liechtensteiner Hersteller Intamin sind die Auftragsbücher bestens gefüllt: Der Mega Lite Coaster, der ursprünglich speziell für den Tobu Zoo in Japan konzipiert wurde, aber auch schon baugleich im dänischen Djurs Sommerland zu bewundern ist, erweist sich als richtiger Verkaufsschlager. Die beiden Happy Valleys bei Chengdu und Shanghai, beide Teil einer chinesischen Freizeitparkkette der OCT (Overseas Chinese Town Holding Company), werden zum Jahr 2009 mit einer solchen Bahn ausgestattet. Bei ihrer intensiven Fahrdymanik ist der Erfolg derartiger Anlagen aber auch nicht verwunderlich. Das 750 Meter lange Layout lässt es prinzipiell sogar zu, den rund 30 Meter hohen Kabellift ohne große Veränderungen an der restlichen Anlage durch eine gerade Launchstrecke zu ersetzen.

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Die beiden OCT Parks erhalten zudem eine Minenachterbahn baugleich mit der Minetrain Ulven im dänischen Bakken, wie auch jeweils eine Flying Island Aussichtsplattform. Happy Valley Shanghai erhält zudem einen 42 Meter hohen Gyro Swing mit einer Gondel für 40 Personen. Für einen südchinesischen Park ist weiterhin ein Rapids Ride in Planung.

Auch der Zac Spin kommt nun richtig in Fahrt. Gröna Lund, Stockholms malerisch gelegener Innenstadtpark, wird nächstes Jahr eine gegenüber den beiden Erstauslieferungen doppelt so große Anlage erhalten, deren Abfahrten direkt oberhalb des Wassers platziert sein werden. Die 250 Schienenmeter von Insane werden von fünf Fahrzeugen gleichzeitig befahren werden. Der Zac Spin hat zwei bestimmende Charakteristika: Auf der einen Seite ist der gesamte Schienenparcours ähnlich einer überdimensionalen Murmelbahn nur in die Höhe gebaut - horizontale Kurven sucht der Fahrgast vergeblich. Damit ist seine Grundfläche auf den Bahnhof und die Stationsbremsen unterhalb des Vertikalparcours beschränkt. Zudem kommen Einzelwagen zum Einsatz, welche zu beiden Seiten der Schiene zwei voneinander unabhängig frei rotierbar gelagerte Gondeln bieten, in denen jeweils vier Personen paarweise Rücken an Rücken sitzen.

Links: Rendering von Pilgrims Plunge, Holiday Worlds neuem Spillwater - rechts: Die Intamin Verkaufsmannschaft von links nach rechts: Vittorio Fabbri, Liz Ruedi, Sascha Czibulka, Patrick Spieldiener und Roy Vocking

Bereits seit einiger Zeit bekannt ist ein weiterentwickelter Spillwater für die Holiday World in den USA, der mit einer 40 Meter hohen Abfahrt nebst spektakulärem Vertikallift eine neue Rekordmarke setzen wird. Die freistehende, offene Liftstruktur erlaubt den Einsatz von zwei Transporteinheiten, welche versetzt getaktet die fünf Boote in die Höhe fördern. Die zehnsitzigen Boote - jeweils zwei Personen nebeneinander - erhalten das bekannte Intamin Schulterbügelsystem in leicht modifizierter Ausführung.

In Italien werden 2009 gleich zwei Intamin Launchcoaster eröffnen. Der erste, mit Hydraulikantrieb, könnte noch dieses Jahr in dem neuen Park Miragica bei Molfetta in Betrieb genommen werden. Die zweite Bahn wird per LSM auf 100 km/h angetrieben und als iSpeed in Mirabilandia die Holzachterbahn Sierra Tonante ersetzen. Auf der 1000 Meter langen Strecke wird es drei Inversionen geben. Den Auftakt des Layouts bildet ein freistehender, fast 50 Meter hoher Top Hat, der von extremen Kurvenpassagen, hochdynamischen Hügelkombinationen und einer Herzrolle, Korkenzieher und einem sehr schräg gestellten Immelmann Looping gefolgt wird.

Intamin Spinning Coaster Layout für den dänischen Freizeitpark Bakken

In der australischen Seaworld waren zum Zeitpunkt der EAS bereits erste Lieferungen des Jet Ski Coasters eingetroffen. Die Anlage soll noch zu Weihnachten dieses Jahres eröffnen und ein sehr bodennahes, über Wasserflächen geführtes Layout bieten. Technisch gesehen ist die Bahn baugleich mit dem Motorbike Coaster in der australischen Dreamworld, layouttechnisch präsentiert Intamin eine Neuerung: Hydraulisch angetriebene Reibräder katapultieren den Zug aus der Station auf eine Kehrtwendenschleife, welche den Wagenverbund auf eine zweite, parallel zur Station platzierte Launchstrecke führt.

Die angewendete Beschleunigungstechnik mit Reibrad erlaubt den zweiten Start fliegend zu gestalten - was sonst nur bei deutlich teureren magnetischen Antrieben möglich ist. Jet Rescue ist als Familienachterbahn konzipiert und basiert leider nicht auf dem innovativen, elektromagnetisch angetriebenen Aquatrax Prototypen in der südkoreanischen Lotte World. Um die Kapazität in Australien zu maximieren, kommen Zugverbände statt Einzelwagen zum Einsatz.

2009 wird Intamin eine hauseigene Neuheit präsentieren: Der erste Spinning Coaster mit Einzelfahrzeugen wird an den dänischen Bakken ausgeliefert. Bislang waren Spinning Coaster mit kompakten Layout eine Domäne von Maurer Söhne und Gerstlauer, nun versucht man sich auch in Liechtenstein auf diesem Gebiet. Das Layout bietet auf einer Grundfläche von gerade einmal 30 x 50 Metern ganze 342 Streckenmeter bei 12 Metern Lifthöhe. Die vier Einzelfahrzeuge mit jeweils vier Sitzplätzen erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von rund 50 Stundenkilometer. Und Innovation wird auch im Detail betrieben: So verkündete Intamin in einem Interview, dass man an einem neuen Schienensystem arbeite.

Das Beste zum Schluss: Intamin soll an einem hydraulischen Katapultcoaster für die Vereinigten Arabischen Emirate arbeiten. In den Messehallen ließ sich vernehmen, dass die Bahn die schnellste der Welt werden soll. Da einige Medien von einer neuen Achterbahn mit einem Top Speed von 240 km/h berichten, muss man nur eins und eins zusammenzählen.

Der Mega Lite Coaster - in der Luftaufnahme die Erstauslieferung Kwasemi in Japan - entwickelt sich zum Verkaufschlager bei Intamin: In China werden 2009 die Anlagen Nummer drei und vier eröffnen

Kuka

Der Roboterarm auf Schienen als Messestudie

Vor einigen Jahren hatte der Augsburger Maschinenbauer Kuka die Idee, zwei Sitze an einen ihrer Industrieroboterarme zu schrauben und das Ganze als Attraktion zu vermarkten. Wilde Bewegungen und Kopfstände gehören zum Fahrprogramm. Über 50 derartige Anlagen sind inzwischen weltweit in Betrieb, und es kommen regelmäßig neue hinzu. Auf der diesjährigen EAS wurde die Weiterentwicklung "RoboSim" präsentiert, bei der jeder Sitz eine Haube aufweist, in die ein Monitor eingelassen ist. Somit lässt sich die Bewegung des Sitzes durch einen passenden Film abrunden. Auf der Messe wurde die Fahrt des Maurer X-Coaster Abismo im Parque de Atracciones in Madrid simuliert - in einigen Teilen recht überzeugend, doch Airtime lässt sich auch mit dem RoboSim nicht simulieren.

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Zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat man eine Software entwickelt, die passende Bewegungen aus einem Film extrahiert. Aus der Änderung des Bildausschnitts wird auf die Bewegung der Kamera geschlossen. Somit lässt sich jeder Film automatisch analysieren - ganz nach Kundenwunsch. Eine erste Anlage im französischen Skiresort Les2Alpes simuliert, wie es sich anfühlt, in einer Lawine verschüttet zu werden. Weitere Auslieferungen sind geplant, auch die Vorführanlage auf der Messe war bereits für einen Kunden vorgesehen.

Eine weitere Ergänzung wurde auf der IAAPA 2004 in Orlando zusammen mit der kanadischen Amec (heute Dynamic Structures) präsentiert, bei der ein Roboterarm auf einem schienengebundenen Fahrzeug montiert ist. Der erste Kunde ist Universal´s Islands of Adventure in Orlando, wo die fahrenden Roboterarme als Ridesystem für den Harry Potter Ride dienen werden. Im Gegensatz zu der Präsentation auf der IAAPA wird die Schiene jedoch nur horizontal in zwei statt in drei Dimensionen gebogen sein. Eine achterbahnähnliche Grunddynamik ist daher nicht zu erwarten.

Mack Rides / Great Coasters International

Layoutausschnitt des LSM Launch Coasters im Europapark

Eine neue Achterbahn für den Europapark war schon lange angekündigt, und sogar mit dem Aufbau im Park wurde bereits im Spätsommer begonnen. Doch erst zur Euro Attractions Show wurden offizielle technisch Daten bekanntgegeben: Ein LSM-Antrieb beschleunigt den Zug mit 20 Plätzen auf einer 80 Meter langen Launchstrecke in zweieinhalb Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Damit wird eine durchschnittliche Beschleunigung von 1,1g erreicht.

Auf 1056 Metern Streckenlänge mit einer Maximalhöhe von 38 Metern bietet die Bahn eine Steilkurve mit 100 Grad Querneigung, einen 31 Meter hohen Vertikallooping nebst Airtime Hump durch den Looping, zwei Schrauben im Stile der Inversionskombination der Maverick Achterbahn im amerikanischen Cedar Point, eine Helix und eine Heartline Figur. Die vier Inversionen sind ein Novum im Europapark, der damit auf die Wünsche seiner Besucher eingeht. Die Fahrt wird auch einen kleinen Darkride-Teil vor dem Katapultstart bieten, welcher die Fahrtzeit nahezu verdoppelt - der eigentliche Achterbahnparcours wird in etwa 70 Sekunden absolviert werden.

Mit insgesamt fünf Zügen wird eine Kapazität von 1720 Personen pro Stunde garantiert. Damit diese erreicht werden kann bietet der Parcours auf 23 Metern Höhe eine Blockbremse. Und auch eine Nische für einen Rekord hat man gefunden: Die Anlage bietet den höchsten Looping bei einer Katapultbahn in Europa. Name und Thematisierung der Bahn stehen nun ebenfalls fest: Blue Fire soll im neuen Themenbereich Island beheimatet werden. Als Sponsor wird ein großes Energieunternehmen gehandelt.

Rendering der GCI Holzachterbahn für den ostdeutschen Freizeitpark Forellenhof Plohn

Auch sonst kann sich Mack Rides nicht über mangelnde Aufträge beschweren. Der dritte YoungStar Coaster wird nach Spanien an den Parque Warner ausgeliefert, ein weiterer nach China. Ebenfalls nach China gehen ein Powered Coaster und ein Water Coaster sowie ein Super Splash. Letzterer wird an Chimelong Paradise ausgeliefert und eine exakte Kopie von Atlantica im Europapark sein - bis hin zu Farbgebung und Thematisierung. Weiterhin stehen noch eine Bootsfahrt nach Ägypten, zwei Darkrides für die Vereinigten Arabischen Emirate in der Ferrari Experience World und zwei interaktive Boat Blaster für die USA (einer davon für Six Flags Great America in Illinois) auf der Auslieferungsliste.

Dirk Engelhardt ist nicht nur Gebietsverkaufsleiter bei Mack Rides, sondern betreut auch den Europavertrieb von Great Coasters International, welche seit einigen Jahren mit exzellenten Holzachterbahnkreationen auf sich aufmerksam machen. Das Unternehmen liefert nach Troy im Toverland die erste Holzachterbahn nach Deutschland: Der kleine Forellenhof Plohn baut eine 720 Meter lange Bahn mit 21 Meter hohem Lift, die mit einer bestehenden Wasserbahn interagiert und einen fast schon obligatorischen Fly-Through durch die Station bieten wird. Da die Schiene unter das Stationsniveau fällt, liegt der gesamte Höhenunterschied bei gut 27 Metern. Zum Einsatz kommen wird ein Millennium Flyer-Zug mit 24 Plätzen, der es auf 72 Stundenkilometer bringen wird. Das Layout ist an die Topographie des Parks angepasst, besonders an zwei Täler im Gelände.

Drei weitere Holzachterbahnen von CGI gehen an amerikanische Parks. Nummer eins ist Prowler für Worlds of Fun in Missouri (26 Meter hoch, 940 Meter lang und 82 km/h schnell), Nummer zwei ist eine noch nicht benannte Bahn für California´s Great America (knapp 32 Meter hoch und knapp 84 km/h schnell). Bahn Nummer drei ist Terminator: The Coaster für Six Flags Magic Mountain. Die 16. Achterbahn für den kalifornischen Park wird 877 Meter lang, 29 Meter hoch und 80 km/h schnell werden.

Text: Coastersandmore - jp, Bilder: Coastersandmore, Europapark, Holiday World, Gronalund, Great Coasters International, Intamin

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