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							  Links: Blick durch die Station in den
								Katapultbereich - rechts: nach Passieren der Eishöhle dreht das Fahrzeug
								in einer stark abfallenden Linksspirale zurück in den Atlantis
								Tempel  |  
						  
					   
					 Der griechische Tempel im Außengelände beherbergt
						die neueste Generation der Wasserachterbahnen des Herstellers
						Intamin. Jeweils acht Personen fassende Jetski ähnliche Wagen
						werden mittels elektromagnetischen LSM Antrieb über den 670 Meter
						langen Parcours katapultiert, der durch das Innere der versunkenen Metropole
						führt, aber auch vor den Stadtmauern zu wilden Fahrmanövern über
						die Wasserfläche einlädt. Die Fahrzeuge verlassen dabei die
						Stahlschiene zu keinem Zeitpunkt.  
					  
					 Intamin hat das Konzept ihres Aqua Trax so
						ausgelegt, dass die Einzelfahrzeuge theoretisch auch durch das Wasser schnellen
						können. Der strengen und langen Winter in Südkorea wegen liegt die
						Schiene des Prototypen jedoch maximal 30 Zentimeter über der
						Wasseroberfläche. Selbst in den Wintermonaten ist somit der Betrieb
						gewährleistet. Kontrollierbare Wasserkanonen sorgen im Sommer für
						Splash- oder Wellen Effekte. Die Streckenführung in Kombination mit der
						eindrucksvollen mythischen Thematisierung sucht weltweit ihresgleichen.
						Während der Außenbereich komplett einsehbar ist, wartet im Innern
						des Tempels die ein oder andere Überraschung auf die Mitfahrer.   
					 Atlantis Adventure verzichtet zwar auf eine explizit
						präsentierte Storyline, der Stationsbereich und die gesamte Inszenierung
						der Attraktion bieten jedoch opulentes Dekor und entführen die Besucher in
						eine fantastische, fremde Welt. Während die Wartenden an den
						Wasserbereichen des Rides entlanggeführt werden und die vorbeischnellenden
						Jetskis in Augenschein nehmen können, empfängt das Innere der dem
						Tempel vorgelagerten Station die Mitfahrer mit einem beeindruckend hohen
						Detaillevel: Fackeln lodern an den Wänden, ein gigantischer Kronleuchter
						hängt an der gewölbten Decke und Skulpturen schauen auf die Besucher
						hinab.   
					  
					 Die Station ist derart gestaltet, dass zeitgleich zwei
						Fahrzeuge be- und entladen werden können. Taschen, Brillen und andere
						Gegenstände, für welche die Airtime trächtige Strecke
						leichte Beute ist, werden bequem in Rollcontainer abgelegt. Das
						Stationspersonal schiebt diese an jede Sitzreihe. So wird keine Zeit verloren,
						um die hohe Taktfolge der Fahrzeuge von rund 30 Sekunden zu garantieren. Diese
						ermöglicht bei den 8-sitzigen Jet Skis eine Kapazität von knapp 1000
						Fahrgästen in der Stunde.  
					 Langsam rollt das erste Boot mit Hilfe von
						Reibradmotoren eine leichte Steigung hinauf in den Launchtunnel, der zur
						Parkseite hin einsehbar ist und durch eine offen gestaltete Decke
						lichtdurchflutet wird. Leistungsstarke, entlang der Katapultstrecke
						installierte Magnetspulen, die sogenannten Statoren, sorgen für die
						notwendige Forttriebskraft. Durch die rund 70 Zentimeter langen Statoren wird
						ein synchron zum Fahrzeug laufendes Magnetfeld geschickt, welches mit am Wagen
						installierten Permanentmagneten interagiert. Die Magnetwelle reist das
						Wasserboot förmlich mit und ermöglicht eine Beschleunigung von knapp
						einem g. Das Fahrzeug wird innerhalb von weniger als zwei Sekunden auf 75
						Stundenkilometer beschleunigt - und das auf einer gerade einmal 25 Meter langen
						Katapultstrecke. Deren Ausgang führt direkt in das Kuppelgewölbe des
						Tempels, wo die Strecke nach Passieren eines engen Vertikalradius mit 85 Grad
						Steigung nahezu senkrecht durch eine Nebelwolke nach oben schießt.   
					 Die Steilauffahrt bringt das wendige Fahrzeug auf 20 Meter
						Höhe direkt unter das gigantische Kuppeldach des Tempels, wo die Strecke
						gleichzeitig leicht nach links abdreht. Was dem Mitfahrer fast gar nicht
						auffällt sind die unzähligen Details im Kuppelbau: Statt wie bei
						anderen Indoor Coastern durch einen dunklen Raum zu fahren, besitzt
						Atlantis Adventure im Innern eine ähnlich bombastische
						Ausgestaltung wie die Außenfassade. Das Kuppelgewölbe lagert auf
						kreisförmig angeordneten Säulen und Steinwänden, um welche die
						nachfolgen Indoor-Streckenabschnitte herumgeführt sind.   
					  
					 Dem Hochpunkt folgt sofort eine plötzliche und recht
						unerwartete Richtungsänderung in eine stark abfallende 270 Grad Wende.
						Für wenige Sekunden fährt unser Boot an der Außenwand des
						Atlantis Tempels entlang, kurz vor Passieren des Tals saust es durch das untere
						Gewölbe mitten in eine Eishöhle hinein. Die im Uhrzeigersinn
						absolvierte Kurvenschleife durchläuft einen Höhenunterschied von 15
						Metern und beschleunigt die Passagiere kurzzeitig auf 60 Stundenkilometer. Im
						Innern der Höhle sorgt ein animatronischer Drache für kurzweilige
						Schreckmomente. Gleichzeitig wird ein Airtime Hügel mit
						Richtungsänderung passiert, die in eine enge, stark abfallende 300 Grad
						Linksspirale mit einer Querneigung von 50 Grad führt. Letztere windet sich
						für alle Parkbesucher sichtbar um einen kleinen Turm an der Vorderseite
						des Themengebäudes.  
					 Wieder hat uns das Tempelgewölbe eingeholt, einen
						kleinen Airtimehügel mit plötzlicher Richtungsänderung
						später finden wir uns auf der Rückseite der Anlage wieder und
						durchfahren mit weitaus geringerer Geschwindigkeit eine flache, langgezogene
						Rechtskurve. Die schnelle Abfolge der Fahrfiguren in Kombination mit dauernden
						Lichtwechseln führt zu einem abwechslungsreichen und recht unberechenbaren
						Fahrerlebnis, welches durch die dynamische Streckenführung nochmals
						intensiviert wird. Dabei absolviert das wendige Gefährt den Parcours mit
						stoischer Ruhe, was auf eine federgelagerte Lagerung des Glasfaser
						verstärkten Kunststoffaufbaus auf dem rostfreien Edelstahl Chassis
						zurückzuführen ist.   
					 Nach etwa 30 Sekunden ist linker Hand die Außenfassade
						der Lotte World zu sehen. Die erste Blockbremse wird passiert,
						dann ändert sich das Fahrerlebnis völlig. Aus der Achterbahn
						wird eine Wasserachterbahn mit bislang nie realisierten Fahreffekten.
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