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Während die großen Freizeitparks in Nordrhein-Westfalen die Saison 2004 mit Rabattaktionen starten, investiert ein kleiner Freizeitpark an der deutsch-niederländischen Grenze bei Venlo 15 Millionen Euro in eine neue Themenwelt mit drei größeren Fahrattraktionen. Für das im Frühjahr 2001 als Indoorpark eröffnete Toverland ist diese Erweiterung nur der Beginn einer über mehrere Jahre andauernden Expansion zu einem 40 Hektar großen Freizeitparkresort. Nach dem "Zauberland" eröffnet im Juli der "Magic Forest" - 365 Tage im Jahr.

Diese rund anderthalb Fußballplätze große, zweite Indoorhalle bietet den kleinen Besuchern einen luftigen Abenteuerspielplatz und beinhaltet neben einer Wildwasserbahn des süddeutschen Herstellers Mack auch eine Bobkartbahn von Wiegand. Gigantische Bäume, harmonisch in das Waldkonzept passende Klettertüme, Rutschen und Hängebrücken sowie kleinere Karussells komplettieren die Szenerie.

Bob- und Wildwasserbahn starten jeweils in der Halle und führen teilweise in den Außenbereich. In der fast 600 Meter langen Stahlrinne, die sogar durch einen unterirdischen Tunnel führt, erreichen die elektrisch betriebenen Einzelbobs Top Speeds von bis zu 40 km/h. Dabei ist die Geschwindigkeit vom Fahrgast selbst regulierbar. Die thematisch in einer Felslandschaft integrierte Wildwasserbahn bietet zwei Schüsse, eine Rückwärtsfahrt und drei Drehplattformen. Ein 15 Meter hoher Schuss liegt im Außenbereich und führt in einen großzügig ausgestalteten See. Auf- und Abfahrt sind an einem riesigen Zauberbaum befestigt.

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Achterbahnneuheiten 2004 auf der Euro Amusement Show

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Sogar ein Funhouse, die Villa Fiasko, lädt zum kurzweiligen Vergnügen ein. Das größte und wohl überraschendste Highlight ist der Motorbike Coaster von Vekoma Rides Manufacturing, der erst Ende letzten Jahres auf der IAAPA, der weltgrößten Branchenmesse für Freizeittechnologie, dem Publikum präsentiert wurde.

 

Links: Caroline Maessen, Direktorin des Toverlandes, testet die Motorradchaise

"Unser Motorbike Coaster ist eine moderne Hommage an die Steeplechase Rides", sagt Peter van Bilsen vom niederländischen Achterbahnhersteller Vekoma. 1897 wurde die erste "Pferderennbahn" auf Coney Island in New York eröffnet. Damals gaben sich zwei Pferdechaisen aus Holz ein gegenseitiges Kopf-an-Kopf-Rennen auf parallel zueinander liegenden Stahlschienen. Die Steeplechases waren äußerst beliebt, denn vor allem das Gewicht der beiden Mitfahrer eines jeden Rennpferdes entschied über den Ausgang des "Wettrennens".

Weitere Exemplare folgten, unter anderem 1976 in Knott's Berry Farm in Kalifornien. Diese Variante wurde von Arrow Development gefertigt und bot Motorradchaisen (!) anstatt der Pferde. Vier Jahre später wurden diese durch Seifenkisten ersetzt. Die Soap Box Derby Racers hielten sich noch rund 15 Jahre, dann wurden sie durch einen eher missglückten Racing Looper aus Japan ersetzt.

In Europa ging in Blackpool Pleasure Beach die zweite Bahn von Arrow in Betrieb und sorgt mit ihrem dreispurigen Pferderennkurs bis heute für "heiße" Wettrennen. Je zwei Personen sitzen fest im Sattel, schwingen die Zügel und legen sich mit einer Höchstgeschwindigkeiten von 30 Stundenkilometern in die Kurve.

 

Facts zum Booster Bike

Weltpremiere des Motorbike Coaster von Vekoma Rides Manufacturing

Höhe

15 Meter

Streckenlänge

590 Meter

Top Speed

75 km/h

Max. vertikale Beschleunigung

2,5g

Max. horizontale Beschleunigung

0,7g

Fahrzeit

60 Sekunden

Zug

1 für jeweils 16 Personen

Hersteller

Vekoma Rides Manufacturing

Geplante Eröffnung

3. Juli

Der Link zur offiziellen Webseite des Toverlands

Grafiken: Vekoma/Toverland

Illustration des 2. Bauabschnittes

Grafik: Toverland

Ein Wettrennen wird der Besucher im Toverland zwar vermissen, Fun und Thrill bietet diese Weltneuheit aber reichlich: Ein Katapultstart beschleunigt das achtgliedrige Gefährt auf 75 Stundenkilometer, Camelbacks sorgen für reichlich Airtime, Steilkurven und Richtungswechsel bieten Rennfeeling pur. Das Booster Bike, so der Name der 590 Meter langen Achterbahn, steht komplett unter freiem Himmel.

Eine Main Street bildet die Verbindungsachse zu den zwei Indoorhallen und führt entlang der Wildwasserbahn, einem Survival Parcours und einem Wasserspiel. An deren Ende steht die Station, die wie die gesamte Anlage in einem freundlichen Grün erstrahlt. Zork, ein neuer Charakter, wird in die Thematisierung der Achterbahn eingebunden und als Hauptmotiv die futuristischen Booster Chaisen schmücken. Für die thematische Gestaltung der Achterbahn und des Magic Forest zeigt sich der deutsche Illustrator Arndt Grutke verantwortlich. Später, wenn sich die gesamte Vegetation entwickelt hat, verläuft der längliche Lindwurm durch ein natürliches Ambiente aus dichtem Baumwerk. Selbst die Station wird von Ranken umschlungen sein.

Das Layout ist übersichtlich und nur der Mittelteil weist diverse Kurvenkombinationen auf. Der horizontale Abschuss und zwei Camelbacks liegen parallel zueinander und führen entlang der Halle des neuen Magic Forest zu einer Achterschleife mit Steilkurven und einem Horseshoe. Das grüne Schienenrund auf silbernen Stützen weist gerade einmal 15 Meter Höhenunterschied auf, doch das Booster Bike lebt verstärkt von waghalsigen Kurvenkombinationen und schnell überfahrenen Camelbacks. Querneigungen von über 90° gehören zum Standardrepertoire, und in Kombination mit der neuartigen Sitzposition erleben die Fahrgäste ein erstklassiges Geschwindigkeitsfeeling.

Herzstück der High Speed Achterbahn ist der Katapultantrieb. Erstmals verwendet Vekoma Rides Manufacturing einen Hydraulikantrieb, der von der Muttergesellschaft Huisman-Itrec im Off-Shore Bereich eingesetzt wird. Der dynamische Hydromotor findet auf Kranen seinen Einsatz, die auf Schiffen montiert beispielsweise beim Pipelinebau zum Einsatz kommen. Mittels des Hydroaggregats wird jeder Seebewegung entgegengewirkt und die Last somit stabilisiert. Das bewährte Hydrauliksystem findet nur geringfügig modifiziert beim Booster Bike Verwendung und beschleunigt mittels einer Seilwinde den Zug innerhalb von 2,8 Sekunden auf 75 Stundenkilometer. Etwa 0,7g wirken bei diesem Katapultstart in Fahrtrichtung.

Grafik: Vekoma

Layout Booster Bike

Gerade einmal ein halbes Jahr wird der Konstruktions- und Fertigungsprozess in Anspruch nehmen. Neben einem neuen Schienentypus wurde auch der Zug mitsamt des Fahrwerks komplett neu entwickelt. Ein derartiges Projekt in dieser Kürze zu verwirklichen bedarf eines ausgefeilten Planungsmanagements.

Links: Charlotte van Etten und Peter van Bilsen von Vekoma besichtigen die Baustelle des Magic Forest - Rechts: Baustelle der Wildwasserbahn

Bis zu 30 Ingenieure von Vekoma und Huisman-Itrec waren und sind derzeit in den Prozess involviert. In rund anderthalb Wochen beginnt die Fundamentlegung, in zwei Monaten soll der Katapultstart testbereit aufgebaut sein, so dass einer Eröffnung am 3. Juli "just in time" nichts im Wege steht.

Caroline Maessen, Direktorin des Toverlands, ist vom Erfolg dieser High Tech Neuheit überzeugt: "Die Eröffnung des Magic Forests ist der zweite Abschnitt unseres gigantischen Masterplans. 2001 wurde das Toverland eröffnet und seitdem konnten wir fast 800.000 Besucher zählen. Mit dieser Erweiterung sprechen wir vor allem das jugendlichere Publikum an. Während unser Bauvorhaben inklusive der Bob- und Wildwasserbahn schon seit längerem feststeht, wollten wir auf unserem Außengelände unbedingt eine Thrillattraktion präsentieren. Auf der IAAPA in Orlando sind wir letztes Jahr bei Vekoma fündig geworden, die sich schon für unsere erste Achterbahn verantwortlich zeigten. Der Motorbike Coaster ist einzigartig und passt wunderbar in unser Konzept". Sämtliche Attraktionen werden 365 Tage im Jahr geöffnet sein. Einzig und allein die Wildwasserbahn und das Booster Bike werden in Frostperioden schließen.

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