Fünf Wochen vor Saisonbeginn herrscht im belgischen
Bobbejaanland reges Treiben, schließlich wollen bis Anfang
April ganze drei Neuheiten fertiggestellt sein. Während die
Montagearbeiten am Vekoma Junior Coaster fast abgeschlossen sind
und das Betonfundament der Loopingbahn Typhoon auf die ersten
Stahlteile wartet, erreichen die Montagearbeiten des Sledge
Hammer, einem gigantischen Riesenpendel, ihren Höhepunkt.
Der beeindruckendste Montageabschnitt des Giant Frisbee
ist die Errichtung der tragenden Stahlstruktur und der Einbau des
Pendelarmes. Konstruktionsbedingt muss die Choreographie aus vier
Kranen innerhalb eines Tages abgeschlossen sein, die gewaltige
Nabe wird sich am Ende schließlich in 26 Metern Höhe
befinden. Insgesamt bedarf es fünf Bauelementen, um die
Grundkonstruktion zu vollenden. Neben den vier Stützen ist
dies eine Baugruppe bestehend aus dem vormontierten Pendelarm und
der Nabe samt Motorblock.
Zuerst werden zwei nebeneinander liegende Stützen mit dem
Fundament verbunden. Dazu hebt ein Kran den Stahlkörper an, während
ein zweiter für die korrekte Positionierung des unteren Endes
sorgt. Die Verbindung mit dem Fundament erfolgt durch einen
riesigen Bolzen, sodass sich die Stütze noch um diesen Punkt
drehen kann. In der Zwischenzeit hat der größte Kran
die Nabe bereits angehoben. In aufwändiger Millimeterarbeit
werden die drei Teile mithilfe der Krane so ausgerichtet, dass sie
verschraubt werden können. Das Zwischenergebnis wird
weiterhin vom größten Kran gehalten, während die
anderen drei das zweite Stützenpaar positionieren und
aufrichten. Nach der Verschraubung ist die Grundkonstruktion
fertig, in einem nächsten Schritt werden noch die fünf
zehnsitzigen Gondelsegmente montiert. |
Die Befestigung der Stützen am Fundament durch Bolzen
vereinfacht nicht nur den Aufbau. Denn wie jeder andere Werkstoff
staucht oder dehnt sich auch hier der Stahl bei dynamischer
Belastung. Das Pendel mit seiner tonnenschweren Last strapaziert
im Betrieb ständig die Gesamtkonstruktion. Wäre die
Verbindung starr, würde sie früher oder später
brechen.
Schon jetzt ragt der Sledge Hammer majestätisch in
den Himmel. Die Gesamthöhe wird sich jedoch noch auf ca. 32
Meter vergrößern, sobald die aufwändige Dekoration
vollständig montiert ist. Dies geschieht allerdings erst,
wenn die Anlage ihre ersten Probeläufe absolviert hat - das
wird in gut einer Woche passiert sein. Doch selbst ohne
Thematisierung macht der Giant Ride seinem Namen aller Ehre. Die
Anlage ist wahrhaftig riesig und dürfte so manche Achterbahn
in Sachen Thrill deutlich übertreffen. |
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Junior Coaster |
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Eher familienfreundlich kommt der Junior Coaster von
Vekoma daher. Nachdem das Team von RCS, das schon
den Abbau des Looping Star vorgenommen hat, kürzlich
die Montage der Stahlstruktur beendet hat, wird unter der Aufsicht
des Herstellers momentan die Elektrik installiert. Der erste Zug
steht bereits auf dem Abstellgleis und wartet darauf, seine Einführungsrunden
zu drehen. Die Strecke verläuft teilweise in dem schmalen
Streifen zwischen Monorail und See, überquert aber auch einen
Fußweg, um auf der anderen Seite einige weite Kurven zu
fahren. Für eine Achterbahn dieser Größe
eher unüblich, werden Magnetbremsen für ein
sanftes Ende der Fahrt sorgen.
Anfang März wird der knapp dreiwöchige Aufbau von Typhoon
beginnen, und damit liegen sämtliche Arbeiten im Bobbejaanland
voll im Zeitplan. Voraussichtlich werden also alle drei Neuheiten
pünktlich in Betrieb gehen, wenn der Park am 3. April die
neue Saison einläutet. |