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Bild: Universal Studios

"I'll be back ..." - und wie der Terminator 1996 zurückgekommen ist. Zwar noch nicht als neuer Kinofilm, sondern in Form einer Themenparkattraktion in den Universal Studios Florida: Terminator 2: 3D Battle Across Time. Die dritte Dimension beschränkt sich nicht nur auf die üblichen 3D Effekte, generiert durch eine spezielle Filmtechnik und Polarisationsfiltern, denn zeitgleich zum Filmspektakel, welches sich im rund 700 Personen fassenden Saal abspielt, findet eine Live-Action Show statt, deren Parts nahtlos mit dem Filmgeschehen verbunden sind. Der Zuschauer ist Teil des Geschehens: Er fühlt die Explosionen, riecht das Schießpulver und schmeckt den Wassernebel. Terminator 2: 3D ist ein Event, welches sich losgelöst von der Leinwand auf der Bühne und im Saal abspielt.

4D Kinos erfreuen sich in europäischen Themenparks immer größerer Beliebtheit. Ob im Phantasialand, im neu eröffneten Legoland im bayerischen Günzburg oder im Efteling. Selbst der Europa-Park plant derzeit die Errichtung eines solchen Theaters - eine hiesige Zeitung berichtete - und mit der Eröffnung des Space Park Bremen im Frühjahr 2003 wartet ein weiteres 4D Aktionstheater auf die Besucher. Das Thema: Star Trek Voyager. Einer Vorabpräsentation nach zu urteilen, wird Star Trek: Voyager Borg Encounter eine "state-of-the-art"-Attraktion, die den Besucher in ein 4D-Abenteuer integriert. Der zugehörige 3D Film wird von Paramount Parks produziert, für die Gestaltung des Kinos ist der Star Trek Produktionsdesigner Herman Zimmerman verantwortlich.

Die dritte Dimension ist schon lange out: 1991 eröffneten die Disney-MGM Studios Jim Henson's Muppet Vision 3D, und trotz des irreführenden Titels ist diese Attraktion der Prototyp der heutigen 4D Kinogeneration. Ob Audio-Animatronics, Live Darsteller oder Spezialeffekte im Theatersaal. Walt Disney Imagineering, die Kreativgruppe hinter den Walt Disney Parks, kreierte ein audiovisuelles Meiserwerk, welches in den anderen Disney Themenparks weltweit seine Fortsetzung fand. Die Universal Studios reagierten und mit Terminator setzte man auf die Titelfigur eines Actionspektakels, welches Anfang der 90er Jahre neue Maßstäbe im Bereich der Computereffekte setzte.

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Imax - Brilliantes Leinwandvergnügen: Informationen zur Technologie und dem Filmangebot
Offizielle Internetseite zu Universal's Themenparks
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Die Entwicklung einer 4D Attraktion setzt ein hohes Budget voraus, denn vor allem die Produktion des 3D-Films ist sehr kostenintensiv. Während die Attraktions-Budgets von Disney und Universal pauschal das 10-fache eines üblichen Investments eines Themenparks betragen, greifen die Mitbewerber hauptsächlich auf vorproduzierte Filme zurück. Der von der Busch Entertainment Corporation produzierte Film Pirates 3D erfreut sich dabei großer Beliebtheit, allein in Europa zeigen sechs Freizeit- und Erlebnisparks das Seeräuberspektakel mit Leslie Nielsen und Eric Idle. Je nach Anspruch werden die 4D-Effekte ausgestaltet: Ob Wassertropfen, Druckluft oder das Absenken der Sitzbänke.

Der große Nachteil eines Films ist seine geringe Halbwertszeit. Der Abnutzungseffekt einer solchen Attraktion liegt weit über dem einer Achterbahn. Zwar sind die Filme austauschbar, doch falls das Theater dem Filmthema entsprechend gestaltet wurde - so zum Beispiel in Efteling - ist ein Umbau mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden. Wohl dem, der auf starke Charaktere setzt.

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Cyberdyne Gebäude

Mit der Figur des Terminator hat Universal einen solchen gewählt. Die Fortsetzung der Terminator-Reihe im Sommer 2003 wird für weiteren Publikumzuspruch sorgen, so dass sich die Investition von 60 Millionen US-Dollar sicherlich bezahlt macht. Die Nutzung des Films an zwei weiteren Standorten relativiert zudem die hohen Produktionskosten.

Mit Terminator 2: 3D Battle Across Time entstand die bis heute unangefochtene Referenz der 4D Kinos. Aufwand und Kosten sind gewaltig. Alle Hauptdarsteller des Anfang der 90er Jahre erschienenen Filmspektakels Terminator 2: Jugdement Day konnten für die Produktion gewonnen werden, allen voran Arnold Schwarzenegger. Und auch hinter den Kulissen waren bekannte Hollywoodgrößen beteiligt: James Cameron, der Regisseur der beiden Terminator Kinofilme, sowie Effektguru Stan Winston, der u.a. auch für die mechanischen Dinosaurier bei Jurassic Park verantwortlich war.

Die amerikanische Landmark Entertainment Group erstellte das Konzept und koordinierte sämtliche Arbeiten. Die vom ehemaligen Disney Imagineer Gary Goddard gegründete Company bereichert seit ihrem Start in den 80er Jahren u.a. die Universal Parks mit neuen Attraktionen. Absolute Highlights aus dieser Kreativschmiede sind zum Beispiel Spiderman 3D in Universal's Islands of Adventure oder Star Trek: The Experience, ein famoser Simulator-Ride mit aufwendiger Preshow in einem Imax-Dome im Las Vegas Hilton Hotel.

Was nach der Sicherung der Terminator-Rechte von Universal Creative erst als Actionshow geplant war, entwickelte sich schon im frühen Entwicklungsstadium zum jetzigen 4D Spektakel: Wie sollten auch sonst der aus verflüssigbaren Metall bestehende T-1000 oder intelligente, fliegende Minen in Szene gesetzt werden. Das Ziel war definiert.

Eingangshalle

Die Außenaufnahmen zum fast 15-minütigen Showspektakel fanden 1996 in der Mojave Wüste in Kalifornien statt: Drei Wochen lang war die Crew um James Cameron versammelt, um die Nachtaufnahmen auf einem gewaltigen "Future Wars"-Set auf 70 mm Film im brillianten Imax 3D Format zu bannen. Die weiteren Szenen, darunter vor allem das "Set" des Cyberdyne Hauptquartiers, welches im zweiten Film eine entscheidende Rolle spielt, entstanden komplett im Computer. Fast 50 CGI-Kreative von Camerons Digitalstudio Digital Domain, u.a. verantwortlich für die Effekte von Titanic, erschufen die Animationen. Nach der CGI-Bearbeitung der Filmszenen folgten die Proben und Abstimmungen mit der Live-Action Crew sowie die Tests der mechanischen und pyrotechnischen Effekte, die zu jeder Show perfekt funktionieren sollten. Dazu wurde kurzerhand ein Flugzeughangar bezogen, in dem eine 1:1-Kopie des Vorführraums nebst Bühne und Leinwand errichtet wurde. Herr im Haus war wiederum der für seine Perfektion bekannte James Cameron, der auch von der Live Action Crew das Äußerste forderte.

Logo

Neben der famosen visuellen Darbietung wird auch für das Ohr einiges geboten: Digital Sound auf maximal 24 Spuren dröhnt durch insgesamt 66 Lautsprecher. Das technisch und auch inhaltlich für die Sinne Gebotene übertrifft alles, was an "4D" Themenparkshows bekannt ist - Selbst die exzellenten Disney 3D Shows "Muppets 3-D" und "It's tough to be a bug" wirken gegen diesen Actionkracher blass. Vor allem die Idee der Nutzung von drei im Halbkreis angeordneten Kinoleinwänden im letzten Teil der Show lässt die vierte Dimension (fast) zur Wirklichkeit werden: Hat jede Leinwand schon ein Ausmaß von 7 x 15 Metern, entsteht durch die halbkreisförmige Anordnung ein Panorama von fast 45 Metern Breite.

In den Universal Studios Florida wurde die Show im Hollywood-Boulevard eingegliedert. Recht unscheinbar sieht der Eingang der nahe des Haupteingangs gelegenen Attraktion aus, doch ist der Besucher erst einmal zur Preshow vorgedrungen, werden einem die tatsächlichen Ausmaße der Attraktion bewusst! Die reale Welt hinter sich gelassen beginnt das Action-Spektakel, welches wegen seiner Handlung bewusst erst für Kinder ab 13 Jahren empfohlen wird. "Cyberdyne Systems" lädt zu einer Produktpräsentation der neuen Verteidigungseinheit T-70 in ihr Hauptquartier ein. Nachdem jeder Besucher eine der "Schutzbrillen" erhalten hat, folgt ein kleiner Werbefilm, der unzählige Produkte des Unternehmens vorstellt: Von medizinischen Roboter bis zu computergesteuerten Schmetterlingen ist alles im Programm vorhanden. Stolz ist die Firma vor allem darüber, dass im Bereich der künstlichen Intelligenz und Robotersteuerungen die globale Marktführerschaft erreicht werden konnte. Das neueste Projekt, welches in Kürze die Serienreife erlangen soll, scheint sogar die Welt zu revolutionieren: "Skynet", ein computergesteuertes Abwehrsystem, soll den USA die totale Sicherheit im Kriegsfall bieten. Willkommen in der Realität... .

Zum Ende dieses "reichlich" ironisch angehauchten "Werbefilms" erscheinen plötzlich zwei Hauptfiguren aus der Terminator Reihe auf den Bildschirmen: Sarah Connor und ihr Sohn John - die Guten - sind gerade dabei, dass Sicherheitssystem von Cyberdyne lahm zu legen. Die uns begleitende Hostess bricht in Hektik aus, doch kurze Zeit später scheint das "Problem" gelöst und die herrlich überzogen agierende Dame lässt die Besuchergruppe in den Vorführraum eintreten. Nach dem bekannten Prozedere ("no filming, no photography - esspecially no flash photography") beginnt die Show, bzw. eher die Produktpräsentation der neuen Roboterreihe. Dass dabei irgendwann unsere beiden Eindringlinge auftauchen ist selbstverständlich, und wenn die auf der Bildfläche erscheinen, sind "Arnie" T-800 und sein gefürchteter Gegenpart, der T-1000, nicht fern. Das Spektakel beginnt nun richtig und entführt den Besucher in die nahe Zukunft. Der Auftrag: Den Hauptcomputer von Skynet zu zerstören, um den Weltuntergang zu verhindern. Live-Action und 3D-Film verschmelzen zu einem Ganzen. Und nicht vergessen: "Cyberdyne is watching you!"

Dieses erstklassige Spektakel ist neben seinem Premierenort in den Universal Studios Florida in den beiden Universal Studioparks in Hollywood und Osaka zu sehen und steht wegen seines großen Erfolges auch für weitere Themenparks der Gruppe auf der Attraktionsliste. Für die geplanten Universal Studios Germany ist diese Movie-Attraktion ebenfalls vorgesehen. Universal setzt sogar die 4D-Welle im eigenen Hause fort: Der Filmheld Shrek bekommt 2003 eine eigene Attraktion in den Universal Studios Florida und Hollywood.

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